Das Recht auf Bildung ist in Artikel 26 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert. Doch weltweit sind weiterhin ca. 635 Millionen Schülerinnen und Schüler von COVID19-bedingten Schulschließungen betroffen.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, spricht in diesem Zusammenhang von einem nahezu unwiederbringlichen Verlust an Schulbildung für die betroffenen Kinder da diese grundlegende Rechen- und Lesefähigkeiten verloren haben. Weltweit hat die Unterbrechung der Bildung dazu geführt, dass Millionen von Kindern das akademische Lernen verpasst haben das sie erworben hätten wären sie im Klassenzimmer gewesen, wobei jüngere und marginalisierte Kinder den größten Verlust erleiden. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen haben Lernverluste aufgrund von Schulschließungen dazu geführt, dass bis zu 70 Prozent der 10-Jährigen einen einfachen Text nicht lesen oder verstehen können, gegenüber 53 Prozent vor der Pandemie.
In Äthiopien haben Grundschulkinder Schätzungen zufolge zwischen 30 und 40 Prozent der Mathematik gelernt, die sie in einem normalen Schuljahr gelernt hätten. In Südafrika hinken Schulkinder zwischen 75 Prozent und einem ganzen Schuljahr hinterher. Berichten zufolge haben zwischen März 2020 und Juli 2021 insgesamt etwa 400.000 bis 500.000 Schüler in Südafrika die Schule abgebrochen.
Die Folgefolgen von Schulschließungen nehmen zu. Zusätzlich zum Lernverlust haben Schulschließungen die psychische Gesundheit von Kindern beeinträchtigt, ihren Zugang zu einer regelmäßigen Nahrungsquelle eingeschränkt und ihr Missbrauchsrisiko erhöht. Dazu verdichten sich die Anzeichen, dass COVID19 bei Kindern und Jugendlichen eine hohe Rate an Angstzuständen und Depressionen verursacht hat. Einige Studien zeigen, dass Mädchen, Jugendliche und Menschen, die in ländlichen Gebieten leben, am ehesten betroffen sind. Mehr als 370 Millionen Kinder weltweit verpassten während der Schulschließungen zudem Schulmahlzeiten und verloren damit oftmals die einzig verlässliche Mahlzeit des Tages.
Während Lernunterbrechungen schnellstens beendet werden müssen reicht es nicht aus, nur die Schulen wieder zu öffnen. Schülerinnen und Schülers brauchen intensive Unterstützung um verlorene Bildung zurückzugewinnen.
© UNICEF Malawi/2021/Chagara
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